Pressebericht der Dorstener Zeitung
Pressebericht der WAZ:
Eismont holt sich das Wappen von Raesfeld
RAESFELD. Wenn im Schach etwas los ist, sind meistens die Spitzenspieler aus der
ehemaligen UdSSR nicht weit. Auch beim gut dotierten "Wappen von Raesfeld", das
am Samstag eine weitere Auflage in der Villa Becker erlebte, konnten Organisator
Frank Wilger und sein Team eine ganze Reihe osteuropäischer Akteure begrüßen,
die allesamt bei Vereinen aus dem Ruhrgebiet unter Vertrag stehen.
Hervorzuheben ist dabei Großmeister Igor Glek, der noch vor einigen Jahren zur absoluten
Weltklasse zählte und mittlerweile bei den SF Katernberg aktiv ist. Hoffnungen, in diese
Phalanx einzubrechen, machten sich vor allem der gebürtige Essener IM (Internationaler
Meister) Karl-Heinz Podzielny, der in der nächsten Saison für KS Gelsenkirchen in der 2.
Bundesliga an den Start geht sowie IM Gerhard Schebler vom SV Mülheim-Nord und nicht
zuletzt GM Romuald Mainka von Springer Recklinghausen-Süd. Unter den 67 Teilnehmern
waren insgesamt 13 Spieler am Start, die auf internationalem Parkett bereits klangvolle Titel
erreicht haben.
Schließlich machte mit IM Oleg Eismont, an Nr. 8 gesetzt, nach sieben Runden ein Spieler das
Rennen, den die Experten nicht unbedingt auf der Rechnung gehabt hatten. Im Gegensatz zu
den anderen Favoriten jedoch sammelte er von Anfang an Siegpunkte und ließ sich nicht auf
unnötige Unentschieden ein. GM Glek hingegen musste in der letzten Runde mit einem halben
Zähler Rückstand auf Eismont gegen IM Michail Feigin alles auf eine Karte setzen, ließ sich
jedoch im Eifer des Gefechts einen Turm abknöpfen und musste die Segel streichen. Über die
Plätze zwei und drei sowie die damit verbundenen Geldpreise konnten sich GM Mainka und GM
Mihail Saltaev freuen. Die Dominaz der Russen war auch diesmal wieder augenfällig, denn
gleich sechs von ihnen konnten sich in den Top Ten platzieren.
Als bester Erler Aktiver ging Rudi Brömmel (4,5 Punkte) mit nur einem halben Zähler weniger
als Glek durchs Ziel. Die bemerkenswerteste Partie des Nachmittags spielte jedoch Ralf Pollok.
Er hatte in der Schlussrunde GM Sergej Kishnev, wie man so schön sagt, "auf der Schippe",
doch der Russe entkam noch einer peinlichen Niederlage, indem er kurz vor dem Gnadenstoß
auf die abgelaufene Bedenkzeit Polloks verwies und auf diese Weise den vollen Punkt
einheimste. Thomas Heiming (SK Hervest/4 Punkte) konnte mit seiner Leistung in dem
hochkarätigen Feld ebenfalls sehr zufrieden sein, ebenso wie Hendrik Wellen (ehemals
Wulfen/3,5 Punkte), Franz Bölker (Erle) und Dr. Amin Zuri (SF Dorsten) die auf drei Zähler
kamen.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass diese Ausgabe des "Wappens von Raesfeld" bei allen 67
Teilnehmern sehr gut angekommen ist. Das Turnier des Jahres 2002 wird bereits jetzt
sehnsüchtig erwartet, da es die einzige Schachveranstaltung im Großraum Dorsten ist, die
internationales Format erreicht. Gl.