Echternach 2006
(Reisebericht von Felix)
- Christian gibt letztes Hemd -
- Frank gegen die Frauen leider zweiter Sieger -
- Chris als illegaler Einwanderer -
- Felix glänzt wie immer durch tolle Ortskenntnisse -
- David „Beckham“ sichert Ratingpreis -
Ausgerüstet mit den von der u.P. (Abkürzung Insidern natürlich bekannt, darf hier aus jugendschutzrechtlichen Gründen nicht ausgeschrieben werden) gespendeten 24 langhalsigen Freunden, der aktuellen Saufliederchartkassette vom Jägermeister (man konnte endlich wahrheitsgemäß sagen: Und ich hab sogar eine Kassette ) und einem tollen Geschenk für unseren 16-jährigen (hust) C.P. (Name der Redaktion genannt) machte sich das Quintett Frank Wilger, Chris Brömmel, Christian Pliete, Felix Gesing und der Borkener David Beckmann auf den Weg zum traditionellen Schnellschachturnier nach Echternach. Nachdem wir anfangs unter Begleitung von so tollen Texten wie „Media Markt Leipzig“ und Liedern wie „Bottroper Bier“, „Goethe war gut“ und „König von Deutschland“ mit Daves Golf die A3 in Yogimanier runtergebrettert waren, stand die erste Pause (=Bierpause) an. Die ersten Flaschen wurden geleert, die größte von ihnen saß allerdings vorne rechts im Auto, und sagte sicher die Autobahnabfahrten an . Nachdem wir dann nach ca. 3 Stunden Fahrt am Ziel angekommen waren, brauchten wir dann auch nur noch 1,5 Stunden, um unsere Jugendherberge zu finden, die etwas außerhalb der Metropole lag. Kurz vor elf waren wir dann endlich da und konnten einchecken. Hört sich einfach an, isses aber nicht. Es sei da ein gewisser „Brö“ erwähnt, der schlauerweise seinen Pass nicht mithatte; gedankenschnell dachte sich unser Fuchs (nicht so listig, *** aber so) aber schnell eine Ausweisnummer beim Eintragen aus, was der hochmotivierte Leiter der tollen JHB (das ist mal nicht ironisch gemeint, das Essen war gut, auch wenn es zum Entsetzen aller leider zum Frühstück noch kein Fleisch gab) natürlich nicht merkte. Dann bezogen wir unser Zimmer und pöhlten noch Karten in der vielbesuchten Kneipe der JHB, bis wir unserem Geburtstachskind um 24 Uhr unser Überraschungsgeschenk überreichten - neben den Chips, die wir ja gar nicht selber essen wollten noch einen MP3-Player und eine Digicam (wir sind halt Gönner ). Als wir am nächsten Morgen dann netterweise schon um halb 7 vom Handy einer gewissen Plinte („Ääh, ich dachte, heute is Schule“) geweckt wurden, machten wir uns nach dem Frühstück auf zur Burg, die sonst als Schule dient, wo das Turnier stattfand, und man konnte sagen: Na wunderbar, prima! Dort trafen wir dann auch Christian Mummel, der diesmal aus zeitlichen Gründen nicht mitspielen konnte, und so der Virtuosität unserer Züge als Zuschauer folgte. In der ersten Runde gabs keine Überraschungen. Frank und Felix – zum ersten Mal gesetzt – nieteten ihre Gegner um und David gegen einen GM Gofshtein, Christian gegen IM Afek und auch die u.P. waren recht chancenlos. In der zweiten Runde bekam Frank dann den ersten GM mit Landa vor die Flinte, dem er allerdings in einem thematischen Turmendspiel unterlag. Im weiteren Verlauf des Turniers spielte unser neuer Präses dann noch gegen 2 WGMs (davon trug eine junge Dame den passenden Namen Shusterman), verlor leider beide Spiele und erreichte noch ein starkes Remis gegen den jungen FM van Dooren. Da er alles andere mit altbewährten Uhlmann-Schmidt-Künsten und gewohnt solider (kommt ja von so liederlich) Endspielführung an die Wand spielte, erreichte er mit 5,5 Punkte (5-1-3) den 64.Platz (bei 277 TN) bei einem Gegnerschnitt von 2055. Chris hingegen spielte ein Turnier ganz nach seiner Doppelkopp-Strategie „Hinten is die Ente fett“. In den ersten 5 Runden am Samstag ließ er die Gegner noch frohlocken, holte nur 1.5 Punkte, und nahm sich für den zweiten Tag viel vor. Seine Strategie schien aufzugehen, er gewann Runde 6 und 7, war in seiner DWZ-Gruppe unter 1600 rangekommen, aber verlor leider die letzten beiden Runden und machte mit 3,5 Punkten (3-1-5) den 218. Platz (Gegnerschnitt 1676). Unser neuer Spielleiter, der im nächsten Jahr auch während des Echternacher Opens endlich mal wieder „16“ wird, und so auch in aller Öffentlichkeit kühle Blonde zischen darf, spielte ein durchwachsenes Turnier, konnte geschickt seine Stärke des Moddeschleuderns verbergen, haute aber immerhin den Knipser Paul Corbin (ELO 2039) um und wurde mit ebenfalls 3,5 Punkten 203. bei einem Gegnerschnitt von 1799. David „Beckham“ – auch zum ersten Mal in Echternach dabei – hat sich wie die u.P. in den ersten vier Runden sehr geschont, um in den letzten 5 Runden 4,5 Punkte zu holen und so noch den 2.Platz in seiner Ratinggruppe unter 1800 ELO und fuffzich Öre zu holen. Er erreichte 5,5 Punkte (5-1-3) und holte bei einem Gegnerschnitt von 1866 den 87. Platz. Felix hatte sich nach schlechtem letzten Jahr in Echternach wieder einen Ratingpreis vorgenommen und erreichte dies auch. Er spielte teils stark – endlich mal konsequentes Kmoch-Kneten des Gegners mit Treppenhebeln, Lööperpostieren und Ausnutzen der Melanpenie vom Feinsten – wo er dann entweder trotz Zeitnot des Gegners durch eigene Blödheit noch verlor oder in gewonnenen Endspielen remisierte, aber auch teils schwach – was dann patt endete (ausgleichende Gerechtigkeit). Insgesamt war er aber mit seiner Leistung sehr zufrieden – außer gegen späteren Siebten IM Chernov (Wegschmeißen der Partie in nur 6 Zügen; nur Christian war schneller ;-)) und holte mit 5,5 Punkten (4-3-2) bei einem Gegnerschnitt von 1946 Platz 72 und so den 3.Platz in seiner Ratinggruppe bis 2000 ELO und somit 25 Euro. Zwischen den Runden versuchten wir so gut es geht, die diesmal u.a. nicht mitgereisten Kugelblitz, Buer und RC (obwohl Herr Gesing und Herr Wilger mehrmals bei „RRRReinard“ angerufen haben) zu ersetzen, indem wir Furio el Grandes Motto „Schmecken muß es!“ bei leckerem Diekirch umsetzten. Einerseits war noch jedes Mal die Frage „Schwein oder nicht Schwein“ zu klären, da den ganzen Tag gegrillt wurde, und man unsere Bande auch nicht gerade als Vegetarier bezeichnen könnte - Spruch von Chris abends beim Griechen: „Hier, will einer meinen Salat – dat is nix für mich!“ – also entweder eins von den leckeren Koteletts oder ne Wurst. Aber wir hatten bei Franz „Das Gesetz“ ja gelernt: “Flees is beste Gemös und dann kümp Woste!“ Anderseits wusste man auch nicht, sollen wir zum Lachen und zum Karten spielen in den Keller gehen, wo auch netterweise das Deutschlandspiel gezeigt wurde. Unser Jägermeister hatte dabei viel Glück, da sein Gegner auch aufgrund des Fußballspiels nicht erschienen war. In der Halbzeitpause konnte er dann mit 30 gegen 7 Minuten die Partie runterblitzen, um zur 2.Halbzeit vor der Glotze zu hängen. Ein anderer topmotivierter unserer Spieler, nennen wir ihn einfach mal C.P., war es egal, dass während des Spiels seine Zeit lief, man muss auch mal Prioritäten setzen können. Sonst fielen wir 5 kaum auf , kamen wir doch stets pünktlich und nüchtern zur Runde Abends gingen wir dann noch mit „Mümmelken“ zum Griechen und noch in diverse Kneipen, guckten Fußball und spielten Karten, wo Dave leider manchmal mit der harten Raesfelder Regel „Tippe hängt immer“ konfrontiert wurde. Dann kehrten wir lustig in die JHB zurück, schmuggelten unsere Kiste rein, und killten getreu Daves Motto „Einfach draufschütten!“ bei einer spannenden Partie „ewiges Spielchen“ noch das eine oder andere lecker warme Bier und Kuchen. Nach einer für den einen oder anderen zu kurzen N8 standen wir dann mal später auf, obwohl wir früher da sein mussten, als am Vortag. Die u.P. machte sogar noch den sinnfreien und kritikresistenten Vorschlag, einfach zur zweiten Runde zu kommen, was wir aber mal nicht machten, waren ja auch bis in die Haarspitzen (außer Frank) motiviert. Aber beim Turnier wieder angekommen, liefen wir wieder zur gewohnten Form auf, was auch vielleicht daran lag, dass wir um 11 auch wieder schön das erste Pils in der Hand hatten. Gewonnen hat das Turnier übrigens der GM Slavko Cicak mit 8 Punkten vor GM Khenkin und GM Gyimesi mit jeweils 7,5 Punkten. Die Rückfahrt verlief dann etwas schneller, was sicherlich auch daran liegt, dass Felix hinten gesessen hat, Christian durfte auf beiden Fahrten zu seiner Freude schön hinten inner Mitte sitzen, was sicherlich daran liegt, dass er noch nicht sonne „Spochtskanone“ is wie der eine oder andere Spieler im Turnier . Der kulturelle Höhepunkt der Rückfahrt war sicherlich die Vorbeifahrt an der Bitburger Brauerei und das dreimalige Überholen eines Bitburger-LKWs, den wir beim ersten Treffen noch schön grüßten und die Veltins-Flaschen zu seiner Freude präsentierten. Als wir kurz zur Getränkerückgabe anhielten, grüßte er uns noch, dann überholten wir ihn wieder und vor Köln auffer A1 nochmal, weil Bonn nicht ausgeschildert war, wo Felix’ Studienort ist, und wir zum Abschluß noch ne Pizza gegessen und n Kölsch (andere Ländere, andere Sitten) getrunken haben, wo wir diesmal nicht selber Karten gespielt haben, sondern das „Kartenspiel“ der Käseroller geguckt haben. Insgesamt blicken wir auf ein lustiges, feucht-fröhliches, aber auch schachlich (natürlich) sehr wertvolles Wochenende zurück und haben uns fest vorgenommen, nächstes Jahr wieder hin zu fahren und hoffen, dass auch wieder mehrere Vereinsmitglieder mitspielen. |
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